Alexander Moritz Frey (1881 – 1957)
Am 29. März 1881 wurde A.M. Frey als Sohn von Wilhelm und Sophie Frey (geb. Block) geboren. Er verbrachte eine einsame Jugend, war den überalterten Eltern entfremdet und vom brutalen Schulsystem abgestoßen.
Jura-Studium, fiel mit Absicht durch das Staatsexamen, und versuchte sich als freier Schriftsteller in München.
Erste lyrische Gehversuche ab 1910.
1913 erschien seine Geschichtensammlung „Dunkle Gänge“, welche von den Kritikern in höchsten Tönen gelobt wurde.
1914 erschien Freys erster und bedeutendster Roman „Solneman der Unsichtbare“, der wiederum von der Kritik gut besprochen wurde.
1915 wurde Frey zum Krieg eingezogen, wirkte als Sanitätsunteroffizier an der Westfront, in vorderster Linie. Er war stets ein Kriegsgegner und die persönlichen Erlebnisse im Krieg prägten seinen Pazifismus zutiefst. Erster Ausdruck dessen war der Anti-Kriegsroman „Kastan und die Dirnen“, der noch vor Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“ erschien (1918). Auch im Erzählungsband „Spuk des Alltags“ finden sich Hinweise auf seine pazifistische Haltung und auf seine psychische Verarbeitung der Kriegserlebnisse (besonders in der Kurzgeschichte „Verzweiflung“).
Frey lernte den im selben Regiment dienenden Gefreiten Adolf Hitler kennen, welcher versuchte ihn für seine Parolen einzunehmen. Frey war davon angewidert und blieb es auch nach 1933, was für ihn eine persönliche Tragödie einleitete.
1920 erschien der Band „Spuk des Alltags“, der mit einer Mischung aus unheimlichen, grotesken und satirischen Texten begeisterte.
1933 floh er vor den Nazis nach Österreich, und 1938 weiter in die Schweiz, wo er jedoch auch nicht glücklich wurde, da ihn ein amtlich verordnetes Schreibverbot bedrückte.
Alexander Moritz Frey starb am 24. Januar 1957 in ärmlichen Verhältnissen, von den Zeitgenossen vergessen.
Quelle: Robert N. Bloch « Alexander Moritz Frey », in : « Lexikon der Phantastik », hrsg. von Joachim Körber.